Hey,
ich hoffe ihr seid wohlauf, wenn euch dieser Brief erreicht! Mir geht es sehr gut. Das schönste ist zu wissen, dass ich auf jeden Fall am richtigen Platz bin!
Nun ist schon über die Hälfte meiner Zeit hier vorbei und die Tage und Wochen scheinen nur so vorbeizufliegen.
Bis jetzt habe ich es immer noch nicht an den Strand geschafft, was ein Zeugnis vom schlechten Wetter aber vielmehr vom vollen Kalender ist. Speziell die ersten Wochen waren wirklich sehr voll. Nun habe ich aber einen guten Rhythmus gefunden. So finde ich auch immer wieder Zeit für mich und kann mich schnell regenerieren!

Ich helfe hier an einem Kurs (Missão Ekklesia) mit, den wir in einer Gemeinde machen. Das Ziel ist es, die Menschen dazu ermutigen in ihren Stadtteil zu investieren. Die Treffen in den ersten sechs Wochen bestanden aus zwei Unterrichtseinheiten pro Woche, in denen ich unterrichtet habe. Ziel ist es einfach, sich auf Gottes Liebe zu fokussieren. Diese Liebe befähigt und ermutigt uns auch aus dem Gemeindegebäude rauszutreten. Ich habe über Themen wie zum Beispiel Identität, Gottes Stimme und die Herrschaft Jesus in unserem Leben unterrichtet. Die zweiten sechs Wochen bestehen daraus praktisch zu werden! Zum einen bei uns selbst zu sehen wie wir die Mission leben können und uns inspirieren zu lassen. Zum anderen ist unser Ziel- und hier liegt der Schwerpunkt, dass sie ihren eigenen Dienst, ihr eigenes Projekt anfangen, indem sie regelmäßig einer Zielgruppe dienen können.
Es ist überwältigend zu sehen, wie die Teilnehmer den Unterricht aufgesaugt haben und mit was für einem Elan sie nun praktisch dabei sind. Es macht echt Spaß das zu sehen, zu ermutigen und sie mit einfachen Ideen zur Kreativität anzustacheln.
Ich bin auch viel unterwegs zum Predigen, es ist ein Privileg die Gemeinden hier zu ermutigen und mit ihnen zu vorwärts zu gehen. Einmal sprach einer zu mir, dass ich vor über einem Jahr

in seiner Gemeinde gepredigt habe und wie es ihn beeinflusst hat. Es ist echt auch schön zu wissen, dass die Arbeit nicht für nichts ist, sondern Menschen auf ihrem Weg mit oder zu Jesus zu helfen! Als „Gastprediger“ bleibt einem das Privileg zu sehen wie Leben beeinflusst werden zum größten Teil verborgen. Somit ist es umso schöner an den abenden direkt mit Menschen zu sprechen. So erfahre ich, dass die von mir überbrachte Nachricht sie sehr berührt hat und absolut in ihr Leben spricht. Mir selber bleibt dann nichts weiter übrig als diese Ehre an den Papa weiterzugeben. Es bin ja schließlich nicht ich, ich bin ja nur der Postbote! Und gerade wenn man in Leute investiert, ist es als ob man einen sitz in der ersten Reihe hat und Gott beobachten kann wie er sich um seine Geliebten kümmert. Was für ein Privileg.

Auch die Lage hier in der Vila (Stadtteil Vila Kennedy) hat sich wieder beruhigt und außerdem haben wir ein kleines Motorrad für mich besorgen können, nun bin ich flexibler und komme auch mal raus. Dies hilft mir sehr meinen Verstand nicht zu verlieren!
Außerdem freue ich mich natürlich auch immer auf Post. Falls ich für dich beten kann oder du mir einfach sagen möchtest wie es in deinem Leben aussieht schreibe mir doch einfach schnell eine Mail. Danke dass du ein Teil meines Lebens bist!
Bitte betet weiterhin für meinen Dienst hier:
- Dass Gott weiterhin in all den Vorbereitungen ist und durch mich spricht.
- Für Bewahrung.
- Dass er meine Konstante ist inmitten den vielen täglichen Variablen
- Für meinen Freund Henrique, er ist einer der beiden Leiter von diesem Dienst hier und geht gerade durch eine sehr schwere Zeit Zuhause!
Alles liebe von Rio,
Raphael